Claudia Michelsen erzählt von den Figuren so eindringlich und mit ihrer klaren Stimme, die sich so gut versteht mit den Klanguntermalungen der Percussion-Instrumente, die die Lesung zu einer Klangcollage machen, die einen in Bann zu ziehen versteht. Claudia Michelsen liest nicht vor, sie wird zu den Figuren und evoziert sie auf der Bühne. Was für eine Professionalität, wenn eine der Besten sich in den Dienst des Textes zu stellen versteht.
Taunus Nachrichten, 21.03.2024
Wenn man zwei Stunden lang Claudia Michelsen zuhört, dann meint man, es wäre eine Minute. Michelsen entfesselt einen Sprachsturm und macht mit ihrer dynamischen Stimme die Wörter zu Filmsequenzen vor dem geistigen Auge. Ein atmosphärisch dichter Abend, der auch Stefan Weinzierl zu verdanken ist. Der Klangkünstler übersetzt Endes Poesie in Klangsprache. Mit vollem Körpereinsatz katapultiert er das Publikum in Momos Welt. Als am Ende dann im Kurtheater frenetischer Applaus aufbrandet, Michelsen und Weinzierl sich verneigen, dürfte sich mancher im Publikum verblüfft fragen: Sind die zwei Stunden wirklich schon vorbei?
Taunus Zeitung, 12.03.2024
Sphärische Klangwelten, Klanguniversum, Tonrausch: Kritiker finden zwischen Flensburg und Fürstenfeldbruck stets bildhafte Vokabeln für Weinzierls Geräusche. Fantasievoll und einfallsreich ist das, wohlklingend und aufschreckend. Mit Geigenbogen, gestrichenen Becken und Loops untermalt er Michael Endes Szenen mit beeindruckender Abwechslung und Intensität. Die grauen Herren, die Zeitdiebe, bekommen laute, harte Klänge. Kurze, heftige Trommelschläge klingen wie Schüsse. Minuten später entwirft Weinzierl für die aufblühenden Stundenblumen zarte, warme, fließende Marimba-Tonfolgen.
Claudia Michelsens Interpretation des vermeintlichen Jugendbuchs ist die perfekte Entsprechung: Für jede Figur findet sie mit ihrer Stimme einen eigenen Ton, mal rau, mal zart. Fast ist es mehr ein Spiel als eine Lesung. Wer das Glück hat, vorn im Parkett zu sitzen, erlebt ihre Mimik und Gestik hautnah. Schon nach wenigen Minuten wird klar: Da ist eine der Großen aus der Riege der deutschen Schauspielerinnen am Werk. Und Weinzierl ist ein ebenbürtiger Partner. Nach fast zwei Stunden geht das Erlebnis in einem Begeisterungssturm zu Ende. Fünfmal kommen die beiden Künstler auf die Bühne zurück. Ihr Dank für die Ovationen ist ehrlich, ihre Verbeugungen sind tief. Ein großer Abend, ein fulminanter Auftakt für das neue Programm des Kulturrings.
Wunstorfer Auepost, 06.10.2023
Die sowohl auf der Bühne als auch im Film und Fernsehen erfolgreiche Schauspielerin traf immer genau den richtigen Ton. Die Lesung alleine hätte so schon für einen sehr angenehmen Abend gesorgt. Stefan Weinzierls Begleitung auf einer Vielzahl an Instrumenten hob das Ganze aber noch auf ein höheres Niveau. Weinzierl brachte die Poesie Endes in einem vielschichtigen Klangraum zum Ausdruck. Da konnte man richtig ins Träumen geraten. Am Ende gab es minutenlangen begeisterten Applaus.
Wolfsburger Allgemeine, 10.11.2023
Augen zu und fallen lassen. Knapp 400 Zuschauer erlebten ein höchst intensives und mitreißendes Kopfkino. Ein Blockbuster der Fantasie, großes Theater mit minimalen Mitteln. Wort und Geräusch. Mehr brauchte es nicht, um „Momo” auf eine ganz wunderbare Weise lebendig werden zu lassen. Claudia Michelsen kreierte für jede Figur einen eigenen Ton und Percussionist Weinzierl erschuf mit Marimbaphon, Schlagwerk und Donnerblech sowie mit Geigenbogen, gestrichenen Becken und elektronischen Loop-Effekten Klang- und Geräuschwelten, die die Worte des Romans in akustische Atmosphäre übersetzten.
Beverunger Zeitung, 25.09.2023
Michelsen las mit ihrer weichen, sehr angenehmen Stimme, sodass das Publikum von Anfang an in ihrem Bann war. Die Parallelen des Romans zu unserer Gesellschaft liegen auf der Hand. Somit ist Momo von seiner Aktualität her bedeutender denn je und nicht nur ein Kinderbuch. Michelsen und Weinzierl hauchten dem Roman mit ihrer Performance neues Leben ein, was beim Publikum sehr gut ankam. Mit Standing Ovations wurden die beiden Künstler verabschiedet.
Wetzlarer Neue Zeitung, 24.07.2023
Man nehme: einen zeitlos aktuellen Jugendbuchklassiker, eine Schauspielerin mit großer Ausstrahlung und wunderschöner Stimme und einen Percussionisten, der nicht weniger als zaubern kann. Fertig ist ein Abend, der vielen in Erinnerung bleiben wird – für lange Zeit.
Claudia Michelsen bei ihrer Lesung aus Michael Endes Klassiker und Stefan Weinzierl beim Zaubern auf ungezählt vielen Percussion-Instrumenten zuzuhören, war ein Hochgenuss für die Zuschauer. Viel zu schnell sind zwei Stunden vorbei und zwei Stürme brechen los: ein „Sturm aus befreiter Zeit“ in Endes Buch – und ein Beifallssturm unter den Zuhörern. So schön wie am Sonntag in der Festhalle dürfte die Zeit öfters mal vertrieben werden.
Schwarzwälder Bote, 31.10.2023
Eine bewegende Konzertlesung, reich an Impulsen. Neben der reichen sprachlichen Gestaltung lebte die Aufführung durch die akustische Begleitung. Stefan Weinzierl schuf Töne, die erzittern ließen beim Auftreten der Zeitdiebe. Und dank seiner sphärischen Klangwelten erlebten die Zuhörer das Erblühen der sogenannten Stundenblumen als wahren Tonrausch. Ein eindrucksvolles Klanguniversum beschwor er da herauf, das am Ende der Aufführung mit minutenlangem, wohlverdienten Applaus gefeiert wurde.
Westfalen-Blatt, 01.12.2022
Der Percussionist hat eine vielfältige, beeindruckende Instrumentenbatterie um sich herum drapiert, die er nicht minder vielseitig einsetzt. Während Momo und Kassiopeia mit warmen, versöhnlichen Marimba-Leitmotiven ausgestattet wurden, unterlegen bedrohliche Trommelrhythmen und dunkle Perkussivelemente Momos Kampf gegen die Grauen Herren, steigern sich im Showdown sogar zu einem finale Furioso. Obwohl es sich "nur" um eine szenische Lesung handelt, erreicht Endes Text durch die Vortragsweise eine beachtliche Intensität.
Weser Kurier, 22.11.2022
Weinzierl wob einen feinen, dramaturgisch genau auf die Geschichte angepassten und hypnotischen Soundteppich für die Konzertlesung.
Aachener Zeitung, 25.09.2022